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17.05.22

kunststoffe

Die 8 wichtigsten Kunststoffe

Seit der Entdeckung des Gummis als erstem Kunststoff und den Anfängen der Kunststoffindustrie Anfang des 20. Jahrhunderts bis heute hat sich einiges getan: Sowohl im privaten Bereich als auch in der Fertigung ist Plastik nicht mehr wegzudenken.

Es dient als Verpackungsmaterial, Werkstoff, zur Herstellung von Kleidung, Baumaterial und ist einfach überall präsent. Dabei spielen vor allem die folgenden acht Kunststoffe dank ihrer Vielseitigkeit und anderen praktischen Eigenschaften eine große Rolle.

1. Polyethylen

Polyethylen, kurz PE, gehört zu den thermoplastischen Kunststoffen. Das heißt, dass sich das Material ab einer bestimmten Temperatur flexibel verformen lässt. Polyethylen ist der mengenmäßig am meiste hergestellte Kunststoff überhaupt.

Je nach Verfahren bei der Fertigung, entstehen drei Arten von PE, die sich vor allem in ihrer Dichte unterscheiden. High-Density-PE dient zur Fertigung von Flaschen, Getränkekästen und festen Gehäusen aller Art. Die beiden Low-Density-PE Kunststoffe kommen hingegen vor allem als Verpackungsfolien und als Tragetaschen zum Einsatz.

2. Polypropylen

Polypropylen, kurz PP, hat zwar eine geringe Dichte, ist aber trotzdem hart, fest und belastbar. Er kommt heute deswegen oft dort zum Einsatz, wo früher Metalle verwendet wurden: Die Automobilindustrie verbaut Polypropylen zum Beispiel im Scheinwerfergehäuse, den Sitzbezügen, den Pedalen oder am Luftfiltergehäuse.

Noch wichtiger ist allerdings der Einsatz in Lebensmittelverpackungen. Nicht zuletzt wird Polypropylen auch häufig zur Fertigung von wetterfesten Gartenmöbeln, Kunstrasen oder Koffern und medizinischen Geräten verwendet.

3. Polyvinylchlorid

Polyvinylchlorid, kurz PVC, ist zwar ein vielseitiger und robuster Kunststoff, gilt heute aber in vielen Bereichen als problematisch. Grund dafür sind die krebserregenden Eigenschaften des zur Herstellung benötigten Vinylchlorids und der für weiches PVC verwendeten Weichmacher.

Trotzdem kommt hartes PVC dank seiner hohen Widerstandsfähigkeit nach wie vor zur Herstellung von (Abwasser)Rohren zum Einsatz. Weich-PVC dient als Thermoplast als Bodenbelag, Tapete, Dachbahn und Kunstleder oder zusammen mit Holz als Komposit zum Möbelbau.

4. Polystyrol

Polystyrol, kurz PS, ist vor allem in seiner aufgeschäumten Form als Styropor bekannt. Polystyrol kann aber auch als festes Thermoplast zum Einsatz kommen. Dann dient er aufgrund seiner sehr guten elektrischen zur Isolierung von Kabeln und als Material für Gehäuse von elektrischen Geräten. Ferner kann man aus ihm auch Verpackungsfolien und Lebensmittelverpackungen formen.

5. Polyurethan

Polyurethan, kurz PU oder PUR, wird auf viele verschiedenen Arten verwendet. Einerseits spielt Polyurethanschaumstoff eine große Rolle bei der Fertigung von Matratzen, Sitzmöbeln und Dämmmaterialien.

Andererseits entstehen aus ihm in Kombination mit Polyester elastische und dehnbare Fasern für die Modeindustrie. Nicht zuletzt kommt Polyurethan auch als Zusatzstoff in Lacken und der Elektroindustrie oder als schützende Polymerbeschichtung zum Einsatz.

6. Polyethylenterephtalat

Polyethylenterephthalat, kurz PET, wird in zwei Qualitäten hergestellt. Das teilkristalline C-PET kommt in der Elektro- und Fahrzeugtechnik sowie im Maschinenbau zum Einsatz. Seine hohe Festigkeit und Beständigkeit gegenüber Säuren, Ölen und Fetten macht es ideal Material für Zahnräder, Lager, Schrauben, Federn und als Teile für Haushalts- und Küchengeräte sowie Computer.

Amorphes PET ist weniger steif, aber robuster gegenüber Schlägen und hat sich daher als Glasersatz für Getränkeflaschen und Verpackungen durchgesetzt. Auch die Kunstfasern für Polyesterkleidung werden meist aus PET gefertigt.

7. Polycarbonat

Polycarbonat, kurz PC, ist ein sehr fester und harter transparenter Werkstoff. Aufgrund seiner hohen Herstellungskosten wird er nur dort verwendet, wo andere Kunststoffe zu weich und nachgiebig sind, zum Beispiel bei der Fertigung von CDS, DVDs und Blu-ray Discs oder Koffern.

Außerdem dient er als beständige und bruchfeste Glasalternative und wird zur Herstellung von Brillengläsern, Flugzeug- und Gewächshausfenstern, Scheinwerfern und Verkleidung von Elektrogeräten wie Mobiltelefonen verwendet.

8. Polyamide

Polyamide, kurz PA, spielen vor allem als Kunstfasern eine große Rolle für die Bekleidungsindustrie. Aufgrund ihrer Reißfestigkeit kommen Sie als Seile, Angelschnüre, Saiten für Musikinstrumente und als Material für Fallschirme, Ballons und Segel zum Einsatz.

Außerdem dienen Sie als Ersatz für Wolle für die Herstellung warmer Kleidungsstücke. In Granulatform wird Polyamid mittels Spritzguss zur Fertigung von Haushaltsgegenständen und technischen Teilen verwendet. Es ist sehr fest, verschleißt dadurch nur wenig und ist zudem beständig gegenüber Schmier- und Kraftstoffen, sodass es gerne in Küchenutensilien, für Zahnbürsten, Maschinenteile und Motorenbauteile verwendet wird.