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11.02.20

lagerbuchsen

Gleitlager Lagerbuchsen einpressen – so gelingt's

Lagerbuchsen einpressen kann eine frustrierende Angelegenheit sein. Aber mit dem richtigen Werkzeug kann es gelingen.

Was Sie dazu brauchen: eine Gewindestange (am besten M8), zwei Muttern (am besten M8), eine große und eine kleine Unterlegscheibe, eine Nuss mit dem Durchmesser des Schwingenauges (oft Größe 17) und eine knappe Stunde Zeit.

Wozu sind Lagerbuchsen da?

Lagerbuchsen dienen der Beweglichkeit mancher Bauteile des Mopeds. Diese werden über die Buchsen gelagert und wirken mit einem Lagerbolzen wie ein Gelenk. Sie sorgen für Federung und Vibrationsdämpfung.

Warum müssen Lagerbuchsen ausgetauscht werden?

Da die Lagerbuchsen aus Gummi bestehen, werden sie mit der Zeit porös. Spätestens, wenn der Spielraum der Metallhülse in der Lagerbuchse zu groß ist oder das Gummi schon teilweise weggebrochen ist, sollte die Buchse erneuert werden.

Aus welchem Material sollten die Buchsen sein?

Es gibt Lagerbuchsen aus Gummi, Polyurethan und Polyamid. Welche man sich aussucht, ist eine Frage der persönlichen Vorliebe. Die Gummibuchsen sind elastisch, dämpfen gut, sind preiswert. Sie sind jedoch schwierig einzubauen und verschleißen mit der Zeit.

Buchsen aus Polyurethan sind teurer, aber langlebiger. Polyamidbuchsen sind leicht einzubauen, langlebig, dämpfen aber nicht so gut, weil sie härter sind.

Montage Gleitlager: Wie wechselt man die Lagerbuchsen?

Wir wollen die Lagerbuchsen nicht ausbohren, sondern gehen eleganter vor. Zuerst fixieren wir die Schwinge im Schraubstock. Dann basteln wir ein Werkzeug aus der Gewindestange, den Unterlegscheiben, Muttern und der passenden Nuss, welche den gleichen Durchmesser aufweist wie das Schwingenauge.

Dabei schrauben wir eine Mutter auf die Stange geschraubt und legen eine kleine Unterlegscheibe auf. Diese sollte etwa so groß sein wie der Durchmesser der inneren Hülse der Buchse. Danach führen wir die Stange durch die Buchse. Die Nuss mit einer großen Unterlegscheibe setzen wir von der anderen Seite auf. Mit der anderen Mutter fixieren wir das Ganze. Nun kontrollieren wir noch einmal, ob die Nuss in der Mitte des Schwingenauges liegt.

Jetzt ziehen wir die Mutter über der Nuss fest. Am Anfang muss dabei auf der anderen Seite die Mutter entsprechend gedreht werden. Sobald genug Druck auf die Buchse einwirkt, erübrigt sich das. Je weiter wir die Mutter hineinschrauben, umso weiter wird die Buchse herausgedrückt. Das kostet etwas Kraft. Irgendwann haben wir die Metallhülse so weit herausgedrückt, dass sie sich langsam mitdreht. Ab diesem Punkt ist es fast geschafft. Noch ein paar weitere Drehungen, dann ist die Hülse entfernt. Danach entfernt man einfach das Gummi mit einem Schraubendreher.

Bevor wir nun die neue Buchse einpressen, muss das Schwingenauge gründlich gesäubert werden. Für den Einbau wird die Schwinge geschmiert. Dazu eignet sich zum Beispiel Seife, aber auf keinen Fall fettige Substanzen. Denn diese verfliegen nicht, sondern schmieren dauerhaft, sodass der Halt der Buchse nicht fest genug ist. Zum Wiedereinbau geht man genauso vor wie beim Ausdrücken, nur in umgekehrter Reihenfolge. Als Alternativmethode kann auch die Buchse mit einem Schraubstock eingepresst werden.

Bei einer Gummibuchse stecken wir zunächst das Gummi zu einem Viertel in die Metallschwinge und die Metallhülse ebenfalls zu einem Viertel ins Gummi. Jetzt wird beides ins Schwingenauge gepresst. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass es nicht schief eingedrückt wird. Bei Buchsen aus Polyamid läuft das ziemlich reibungslos ab. Perfektion ist nicht nötig und es muss auch nicht absolut bündig mit dem Rand liegen, aber Buchse und Hülse sollten halbwegs mittig und gerade im Schwingenauge sitzen.

Vielleicht klappt es nicht auf Anhieb, aber mit etwas Übung sollte das Einpressen gelingen. Wir wünschen viel Erfolg!