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04.11.22

schleifen

Richtig schleifen - Wir geben Tipps

Wer gern mit Holz arbeitet und vielleicht seine eigenen Regale oder Möbel herstellt, kommt um mannigfaltige Schleifarbeiten nicht herum, denn aufgerautes Holz zu lackieren, sieht nicht gerade professionell aus. Gerade die Verwendung von elektrischen Schleifmaschinen wie den Delta- oder den Bandschleifer sollte mit großer Vorsicht angegangen werden, weil die modernen leistungsstarken Geräte schnell zu viel wegnehmen, was im Nachgang nur mit großer Mühe wieder ausgeglichen werden kann.

Falls Sie lieber Metall schleifen möchten, lohnt es sich dennoch, sich diese Kenntnisse über den Holzschliff anzueignen.

Was für den Holzschliff infrage kommt

Damit Farben und Lacke auf Oberflächen gut haften können, ist ein leichtes Aufrauen der Flächen dringend geboten. Ähnliches gilt für die Lasierung. Zum Schleifen von Holz, Glas, Stein oder Metall gibt es im Handel verschiedene Sorten von Schmirgel-, Schleif- oder Sandpapier, das in der Regel so aufgebaut ist, dass auf einer gefestigten Papier-Gewebeunterlage ein Schleifmittel bestimmter Körnung mit einem Bindemittel aufgebracht ist.

Stabilere Schleifmittel, die auf Gewebe fixiert wurden, werden meistens für maschinelles Schleifen verwendet, während das leichter reißbare Sandpapier typischerweise beim Schleifen per Hand zur Anwendung kommt. Für Profile, die Rundungen enthalten, eignet sich der Schleifschwamm oder Schleifvlies.

Wichtiger Hinweis:

Holz schleifen sollten Sie nur dann, wenn es sich um Massivholz handelt. Liegt eine furnierte Spanplatte vor, besteht immer die Gefahr, dass die sehr dünne Oberflächenschicht schnell durchgeschliffen ist. Nur dicke Sägefurniere können vorsichtig mit Sandpapier bearbeitet werden.

Auf die richtige Körnung kommt es an

Auf der Rückseite des Schleifpapiers finden Sie die Körnungszahl. Je größer diese ist, desto feiner ist die Körnung. Für Holz sollten Sie Zahlen ab 80 aufwärts in Betracht ziehen, ansonsten kratzen Sie möglicherweise grobe Schleifspuren ins Holz. Wir empfehlen, beim Schleifen die folgende Reihenfolge einzuhalten:

  • Körnung 80+: Vorschliff von massivem Holz
  • Körnung 100 bis 150: Zwischenschliff und/oder gehobeltes Holz, gegebenenfalls auch für Furniere
  • Körnung 150+: letzter Feinschliff

Was hat es mit der Streuung auf sich?

Es gibt im Handel Schleifpapiere mit dichter, halboffener und offener Streuung.

  • Dichte Streuung: In diesem Fall gibt es zwischen den einzelnen Schleifkörnern kaum noch Zwischenräume. Harthölzer wie Buche lassen sich damit gut bearbeiten.
  • Halboffene Streuung: Das Schleifpapier ist zu ungefähr 75 Prozent mit Körnern besetzt.
  • Offene Streuung: Die Dichte der Schleifkörner beträgt nur noch 60 Prozent. Dadurch können die anfallenden Späne beziehungsweise der Holzstaub gut abtransportiert werden. Dieses Schleifpapier eignet sich für die relativ weichen Nadelhölzer, die viel Harz enthalten, weil es sich nicht ganz so schnell zusetzt.

Handschliff versus Maschine

Egal welches Vorgehen Sie bevorzugen, entfernen Sie den entstehenden Holzstaub regelmäßig mit einer weichen Bürste oder mit einem kleinen Handfeger und arbeiten Sie in jedem Fall stets in Richtung der Maserung. Ansonsten fügen Sie dem Werkstück möglicherweise nachhaltige Kratzer oder sogar Rillen zu.

Wenn Sie eine Schleifmaschine verwenden, reicht bereits deren Eigengewicht aus, Sie sollten den Andruck nicht extra manuell erhöhen. Ein gleichmäßiger Schliff ergibt sich dann, wenn die Maschine immerzu auf der gesamten Fläche in Bewegung bleibt. Ganz schlecht wäre ein längeres Verweilen der Augen auf dem Display des Smartphones, während die laufende Maschine auf einer Stelle liegen bleibt, was heutzutage leider vorkommt.

Für den Handschliff hat sich der Schleifklotz aus Kork sehr bewährt. Wenn Sie diesen mit dem Schleifpapier fest umwickeln, liegt Ihr einfaches Werkzeug sehr gut in der Hand. Für größere Flächen gibt es den langen Schleifklotz aus Kunststoff, in den Sie das Schleifpapier einklemmen können.

Der Deltaschleifer besticht durch seine dreieckige Form. Damit kommen Sie gut in Ecken und Kanten hinein, die Sie so mit der Hand nicht erreichen können.

Exzenterschleifer kommen für besonders feine Holzarbeiten zum Einsatz, bei denen möglicherweise auch abgerundete Formen zu schleifen sind.

Der Schwingschleifer ist dazu da, relativ grobe, gegebenenfalls sägeraue Flächen oder unbehandeltes Massivholz schnell zu glätten.

Beim Bandschleifer müssen Sie ganz schön aufpassen, denn das leistungsstarke Gerät nimmt schnell mal paar Millimeter Oberfläche weg. Wer diese Schleifmaschine zum ersten Mal einsetzt, sollte unbedingt zuerst ein paar Übungen machen, um ein Gefühl für den Umgang damit zu bekommen.

Mehrere abgestufte Schleifvorgänge führen zu optimalen Ergebnissen

Starten Sie stets mit einer niedrigen beziehungsweise groben Körnung. Damit verschwinden grobe Unebenheiten sehr schnell. Daran schließt sich ein Zwischenschliff mit Körnung 100 bis 150 an, um die Arbeit mit einem Feinschliff höherer Körnung abzuschließen.

Wichtiger Hinweis:

Holz schleifen Sie am besten mit einer Staubmaske - Ihrer Gesundheit zuliebe. Aber auch Ihre Augen sollten Sie mit einer Schutzbrille vor fliegenden Teilchen schützen.

Wasser perfektioniert den Schliff

Wenn Sie das Holz vor dem letzten Feinschliff mit einem Schwamm oder Tuch anfeuchten, wird das Ergebnis ganz besonders glatt sein. Die Feuchtigkeit führt dazu, dass das Holz ein bisschen aufquillt, das heißt, die Holzfasern richten sich dadurch etwas mehr auf. In diesem Zustand lassen Sie das Holz zunächst trocknen, bevor Sie mit dem letzten feinen Schleifgang starten.