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28.09.21

blindnieten

Was sind Blindnieten? Wir klären Sie auf!

Nietverbindungen kennt mittlerweile jeder. Sie dienen im Bereich der Metallbearbeitung dazu, Bleche oder andere Werkstücke miteinander zu verbinden. Besonders markante Nietverbindungen sind an alten Bahnwaggons zu finden. Das Problem bei allen Verbindungen dieser Art besteht jedoch darin, dass sie sich nur anbringen lassen, wenn eine stabile Auflage vorhanden ist. Darauf werden die Nietenköpfe gelegt und von der anderen Seite mit einem mehr oder weniger großen Hammer gestaucht und anschließend in die richtige Form gebracht.

Doch nicht immer ist es möglich, eine stabile Unterlage zu verwenden. Insbesondere dann, wenn Fahrzeugteile an einer Karosserie oder ähnliche Verbindungen erforderlich sind. Für diese Fälle gibt es Blindnieten. Zum Anbringen wird eine spezielle Blindnietzange benötigt. Die Blindnieten werden in die zuvor angebrachten Bohrungen gesteckt. Am Kopfende befindet sich ein Stift, der mithilfe der Zange herausgezogen wird. Dabei staucht die Niete. Sobald dieser Stift abreißt, ist eine feste Verbindung vorhanden.

Doch inzwischen gibt es noch deutlich modernere Blindnieten aus Kunststoff. Diese lassen sich werkzeuglos anbringen und sogar wieder lösen. Das ist bei Blindnieten aus Metall nicht möglich.

Blindnieten aus Kunststoff in zahlreichen Größen

Die Blindnieten bieten umfangreiche Nutzungsmöglichkeiten. Das liegt unter anderem daran, weil der Kunststoff sehr flexibel ist. Es handelt sich bei dem Material um 6.6 Polyamid, das auch als Nylon bekannt ist. Bei diesem Werkstoff treten weder Korrosion noch Spannungen aufgrund von Temperaturschwankungen auf.

Je nach Ausführung der Blindnieten aus Kunststoff können damit Klemmbereiche von 1,8 bis 8,5 Millimeter abgedeckt werden. Diese Maße haben jedoch nichts mit den Durchmessern der Bohrungen zu tun, sondern mit der Ausdehnung während des Klemmvorgangs. Je höher dieser ist, desto mehr Kraft kann übertragen werden. Der größere Klemmbereich kommt einzig und allein durch die Länge des Schafts zustande. Die typischen Schaftlängen liegen zwischen 4,5 und 10,5 Millimeter. Die Blindnieten eignen sich für Montagelöcher mit Durchmessern von 2,7 bis 5,1 Millimeter. Deshalb ist ein hohes Einsatzspektrum verfügbar.

Die Montage erfolgt werkzeuglos

Ein großer Vorteil von Blindnieten aus Kunststoff besteht in der relativ einfachen Montage. Dazu sind überhaupt keine Werkzeuge erforderlich. Die Niete wird nur in die zuvor angefertigten Bohrungen gesteckt. Nachdem die beiden Werkstücke exakt ausgerichtet sind, erfolgt ein kräftiger Druck mit einem Finger auf den Kopf der Blindniete. Dadurch spreizt sich der Schaft und die Verbindung ist fest.

Falls es erforderlich sein sollte, lassen sich die Nieten sogar wieder lösen, ohne dass dadurch Beschädigungen auftreten. Dazu braucht lediglich der Dorn in der Mitte erneut eingedrückt zu werden. Auf diese Weise lassen sich die Kunststoff-Blindnieten zumeist mehrfach nutzen. Dadurch wird Material und Müll gespart.

Wozu eignen sich Blindnieten aus Kunststoff?

Sehr oft werden diese modernen Blindnieten im Bereich der Kraftfahrzeuge verwendet. Im Kfz-Bereich steigt ohnehin die Verwendung von Komponenten aus Kunststoff. Das können unter anderem Radläufe, Stoßfänger und noch viele andere Teile sein. Diese lassen sich sehr gut mit den Kunststoffnieten am Fahrzeug fixieren. Im Gegensatz zu konventionellen Schraubverbindungen tritt an diesen Nieten keine Korrosion auf. Daher lassen sie sich auch nach vielen Jahren noch problemlos wieder entfernen, falls Fahrzeugteile aus irgendwelchen Gründen demontiert werden müssen.

Zudem finden die Blindnieten in vielen anderen Bereichen Verwendung. Die Palette reicht vom Maschinenbau über Werkzeuge bis hin zu Haushaltsgeräten. Immer mehr Hersteller setzen auf diese kostengünstige und stabile Verbindungstechnik. Daher nutzen mittlerweile bereits viele Heimwerker und Hobbybastler ebenfalls Blindnieten aus Kunststoff. Damit können nicht nur Kunststoffteile miteinander verbunden werden. Sie eignen sich ebenfalls für Werkstücke aus Metall und zahlreichen weiteren Werkstoffen.